CBD gegen Alkoholsucht?
Disclaimer:
Falls du dich fragen solltest, ob CBD Öl bei einer Alkoholsucht helfen kann, hier ein kleiner Hinweis:
CBD Öl ist, anders als medizinisches CBD, das in Studien zur Anwendung kommt, in Deutschland als Kosmetikum zugelassen. Da es per Gesetz nicht als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden darf, sollte es nicht geschluckt werden. In anderen Ländern wie Großbritannien hingegen, ist CBD bereits als Nahrungsergänzungsmittel erlaubt und darf konsumiert werden. Um Verwechslungen zu vermeiden, weisen wir explizit darauf hin, dass sich unsere Aussagen auf CBD im Allgemeinen und nicht auf einzelne Öle oder Produkte beziehen.
Zur Rechtslage von CBD im Heilmittelwerbegesetz:
Es gibt zahlreiche Studien, die Hinweise darauf geben, dass CBD über unterschiedliche therapeutische Eigenschaften verfügt und bei vielen Beschwerden eine Unterstützung bieten kann. Da Cannabidiol derzeit unter das Heilmittelwerbegesetz fällt, dürfen wir an dieser Stelle keine Heilversprechen abgeben. Ebenfalls möchten wir darauf hinweisen, dass es sich bei unseren Produkten nicht um medizinische Präparate handelt.
Für viele Menschen gehört ein Feierabendbier, das Glas Rotwein am Abend oder Weißwein zum Mittagessen gewissermaßen zum Alltag dazu. Was für einige nie zum Problem wird, kann für andere schwerwiegende Auswirkungen haben: Nicht selten kommt es zu einem Alkoholmissbrauch, wodurch eine Abhängigkeitserkrankung entsteht. Ist dies der Fall, gehört die Behandlung einer Alkoholerkrankung immer in ärztliche Hände. Nun weisen Studien darauf hin, dass CBD (Cannabidiol) beruhigend und angstlösend wirken kann, sodass sich die Frage stellt, ob das Cannabinoid bei der Suchtbewältigung unterstützend helfen kann. Außerdem zeigen vorläufige Studien, dass CBD bei den durch Alkohol entstandenen Folgeschäden womöglich therapeutisches Potenzial besitzt.
Arten und Symptome
Wie entstehen Suchterkrankungen?
Wie werden Suchterkrankungen behandelt?
Wie kann CBD gegen Entzugserscheinungen wirken?
CBD bei Suchtdruck
Wirkung von CBD auf Leberschäden
Kann auch CBD ein Suchtmittel sein?
Wann wird von einer Sucht gesprochen? Als Sucht wird eine psychische oder physische Abhängigkeit von einer Verhaltensweise oder einer Substanz beschrieben. Eine psychische Abhängigkeit entsteht, wenn ein zwanghaftes, unwiderstehliches Verlangen nach einer Substanz oder einer Verhaltensweise vorliegt. Von einer physischen Abhängigkeitserkrankung wird erst gesprochen, wenn Menschen eine Toleranz gegenüber der Substanz oder des Verhaltens entwickeln und unter Beschwerden beim Entzug leiden, sofern die Substanz dem Körper entzogen wird. Oft hat die Abhängigkeitserkrankung negative Folgen auf den Körper, die Psyche und das soziale Leben.
Arten und Symptome
Die Suchtarten sind heutzutage sehr vielfältig und werden daher grundsätzlich in stoffgebundene und nicht- stoffgebundene Süchte unterteilt. Zu den häufigsten stoffgebundenen Süchten gehören unter anderem Nikotin, Alkohol, Cannabis, Kokain, Heroin und Schlaf- oder Beruhigungsmittel. Zu den nicht-stoffgebundenen Süchten zählen beispielsweise Internetsucht, Spielsucht, Sexsucht, Kaufsucht, Arbeitssucht oder Esssucht.
Eine Sucht liegt vor, wenn sich mindestens drei der folgenden Symptome zeigen:
- starkes Verlangen nach dem Suchtstoff
- erhöhte Toleranz gegenüber dem Suchtstoff
- Kontrollverlust über Menge und Häufigkeit des Konsums
- wiederholt auftretende Entzugserscheinungen, wenn der Konsum reduziert oder gestoppt wird
- Interessenverlust an anderen Aktivitäten
- Fortführung des Konsums, obwohl die betroffene Person sich über die körperlichen, psychischen und sozialen Schäden bewusst ist
Wie entstehen Suchterkrankungen?
Zum Thema Suchtentstehung gibt es unterschiedliche Ansätze. Das sogenannte Trias-Modell umfasst dabei drei unterschiedliche Elemente, die in Wechselwirkung zueinanderstehen. Das Modell besagt, dass sowohl der Mensch, das soziale Umfeld als auch das Suchtmittel zu einer Suchterkrankung beitragen können.
Die erste Komponente Mensch umfasst die individuelle Lebensgeschichte und die Persönlichkeitsentwicklung. Doch auch die körperlichen und psychischen Aspekte spielen eine wichtige Rolle. Wird ein gewisses Suchtmittel konsumiert, wirkt es auf körperlicher Ebene auf das Belohnungssystem im Gehirn und löst Glücksgefühle aus. Dadurch entsteht der Anreiz, die Substanz erneut zu konsumieren. Bei einem regelmäßigen Konsum gewöhnt sich der Körper an die Glücksgefühle, die dabei entstehen und entwickelt ein unkontrolliertes Verlangen nach dem Suchtmittel.
Aus psychischer Sicht können Menschen eine Suchterkrankung durch ein mangelndes Selbstwertgefühl entwickeln. Wer mit Kummer, Angst oder psychischen Erkrankungen wie z. B. Depressionen nur schwer umgehen kann, neigt eher zur Suchtentwicklung. Der Konsum des Suchtmittels wird hierbei als Therapie oder Linderung gegen die Unzulänglichkeiten angesehen.
Des Weiteren kann das soziale Umfeld eine Sucht auslösen, etwa in Form von Gruppenzwang. Kann die betroffene Person beispielsweise dem Stress, Leistungs- oder Konkurrenzdruck auf der Arbeit nicht standhalten, kann dies auch ein Suchtverhalten begünstigen. Suchterkrankungen in der Familie können das Suchtrisiko ebenfalls erhöhen.
Forschungsergebnisse zeigen, dass das Suchtmittel und dessen Anwendung unterschiedliche physische als auch psychische Auswirkungen haben können und daher mehr oder weniger abhängig machen. Darüber hinaus hat sowohl die Erreichbarkeit als auch die Wirkung des Suchtmittels Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, ob und wie oft das Suchtmittel konsumiert wird.
Wie werden Suchterkrankungen behandelt?
Die Therapie einer Sucht ist von der Art und Schweregrad der Suchterkrankung abhängig. Das Ziel jeder Behandlung ist jedoch gleich: Abstinenz, also der komplette Verzicht auf das Suchtmittel. Überdies geht es bei der Therapie darum, die Gesundheit der Patient:innen zu verbessern.
Eine erste Anlaufstelle stellen oft Hausärzte oder Suchtberatungsstellen dar. Diese führen Gespräche mit den Erkrankten, die zur Veränderung des Verhaltens motivieren sollen. Anschließend werden unterschiedliche Therapieansätze vorgeschlagen und nicht selten miteinander kombiniert:
- Entgiftung (Alkoholentzug): Der Entzug findet oft in einer Fachklinik unter der Aufsicht von Ärzten statt. Das Suchtmittel wird hierbei zunächst schrittweise entwöhnt und die Symptome häufig medikamentös behandelt, bis der Konsum schließlich vollständig eingestellt wird.
- Drogenersatzstoffe: Den Betroffenen werden andere (Ersatz-)Substanzen gegeben, um das Entwöhnen von der abhängig machenden Substanz zu erleichtern.
- Kognitive Verhaltenstherapie: Diese Therapie fokussiert sich auf die Umstrukturierung der Gedanken und Handlungen. Unterschiedliche Techniken werden geübt und wiederholt, bis diese beherrscht werden. Dabei soll Menschen geholfen werden, die Selbstkontrolle zu verbessern und Auslöser zu erkennen, die zu einem Rückfall führen können.
- Selbsthilfegruppen: Die Selbsthilfe basiert auf freiwilligem Zusammenschluss von Menschen, die sich untereinander über beispielsweise ihren Alkoholkonsum austauschen.
Wie kann CBD gegen Entzugserscheinungen wirken?
Bevor auf das Thema Cannabidiol (CBD) eingegangen wird, muss hier noch einmal ausdrücklich erwähnt werden, dass die Alkoholabhängigkeit eine ernsthafte Erkrankung ist und dass diese nicht mit frei käuflichen CBD Produkten (z. B. CBD Öle) behandelbar ist. Verschiedene Studien geben allenfalls Hinweise darauf, dass das Cannabinoid aus der Hanfpflanze bei verschiedenen Beschwerden wie innere Unruhe oder Ängste unterstützend eingesetzt werden kann.
Beim Überwinden einer Sucht spielen Ängste eine bedeutende Rolle. Denn die Angst ist groß, einen Rückfall zu erleiden. Häufig werden Betroffene auch rückfällig, wenn sie in eine Stresssituation kommen. Insofern könnte den Betroffenen helfen, wenn sie ihre Ängste und Stress abbauen. Einer Studie zufolge, hat CBD das Potenzial, unterstützend zu wirken.
Die Forscher:innen untersuchten an alkohol- und kokainabhängigen Ratten, ob CBD die Rückfallquote vermindern kann. Während eine Gruppe einmal am Tag mit CBD Öl behandelt wurde, erhielt die andere Gruppe keinen Wirkstoff. Danach wurden die Ratten Stresssituationen ausgesetzt, um das Rückfallrisiko zu erhöhen.
Im Ergebnis heißt es, dass die CBD-Gruppe seltener rückfällig wurde als die unbehandelten Ratten. Außerdem zeigten sich die Ratten, die das CBD erhielten, weniger ängstlich und auch weniger impulsiv.
Besonders interessant ist, dass die CBD-Gruppe auch fünf Monate nach der letzten CBD-Gabe immer noch eine geringere Rückfallquote in Bezug auf den Drogen- und Alkoholkonsum aufwiesen als die Kontrollgruppe. Obwohl die genauen Wirkmechanismen nicht geklärt sind, könnte CBD laut den Forscher:innen das Potenzial besitzen, in eine Drogentherapie als Unterstützung integriert zu werden.
CBD bei Suchtdruck
Cannabidiol (CBD) ist kein Wundermittel und kann das drängende Verlangen nach dem Alkoholkonsum und die Rückfallgefahr nicht beseitigen, wenn überhaupt kann es beruhigende und angstlösende Effekte entfalten. Alkoholkranke Menschen benötigen eine professionelle Therapie, in der sie unter anderem auch Strategien gegen das Verlangen erarbeiten. Zudem ist auch immer der eigene Wille, den Alkoholismus zu überwinden, entscheidend, um einen Erfolg erzielen zu können.
Wirkung von CBD auf Leberschäden
Den Cannabinoiden aus der Hanfpflanze wie THC und CBD wird ein breitgefächertes therapeutisches Potenzial zugeschrieben. Zwar ist die Wissenschaft noch am Anfang, bisherige Forschungsergebnisse sind jedoch sehr vielversprechend – auch in Bezug auf die Wirkung von CBD.
Der regelmäßige Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf die Gesundheit, vor allem aber auf die Leber aus. So kommen alkoholbedingte Leberschäden sehr häufig vor. In einer Studie führen die Forscher:innen aus, dass ein erhöhter oxidativer Stress als möglicher Auslöser für die alkoholbedingte Steatose sei. Deshalb untersuchten sie die Effekte von CBD, das auch als Radikalfänger (Antioxidans) fungiert, an Mäusen. Die Forschungsergebnisse zeigten, dass CBD die Leber vor einer akuten alkoholinduzierten Steatose schützen konnte.
Darüber hinaus stellten Forscher:innen in einem Laborversuch fest, dass CBD das Potenzial besitzen könnte, positive Effekte auf alkoholbedingte Schäden (Neurodegeneration) im Gehirn haben könnte. Es dürften jedoch noch viele weitere Studien notwendig sein, um die vorläufigen Ergebnisse zu bestätigen und um hieraus eine mögliche Behandlung ableiten zu können.
Kann auch CBD ein Suchtmittel sein?
Die UN-Suchtstoffkommission (CND) hat Cannabis mit seinem berauschend wirkenden Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) neu eingestuft. Vormals wurde Cannabis mit Heroin und Opioiden gleichgestellt. Nunmehr wird Cannabis mit einem ähnlichen Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial eingestuft wie die Arzneimittel wie Morphin und Oxycodon.
In diesem Zusammenhang hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach Vorlage verschiedener Berichte erklärt, dass bestimmte aus Cannabis gewonnene Arzneimittel wie Cannabidiol (CBD) kein Missbrauchs- oder Abhängigkeitspotenzial besitzen, im Allgemeinen gut verträglich sei und ein gutes Sicherheitsprofil aufweise.
FAQ
Was bedeutet Suchterkrankung?
Eine Suchterkrankung ist eine Krankheit, welche Symptome eines zwanghaften Verlangens nach einer bestimmten Substanz oder Tätigkeit aufweist. Diese entsteht, wenn das bestimmte Suchtmittel Botenstoffe aktiviert, welche Euphorie auslösen und das Gehirn das Suchtmittel dadurch als positiven Reiz wahrnimmt. Somit basiert diese Erkrankung auf einer Fehlsteuerung des Belohnungssystems im Gehirn.
Hilft CBD gegen Alkoholsucht?
Wenn ein krankhafter Alkoholmissbrauch vorliegt, sollte stets eine professionelle Therapie in Anspruch genommen werden. CBD kann ggf. unterstützend zum Einsatz kommen. CBD allein ist jedoch nicht geeignet, um einen krankheitswertigen Alkoholkonsum zu behandeln.
Macht CBD süchtig?
Grundsätzlich kann alles im Leben süchtig machen, sei es zum Beispiel Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten oder das Einkaufen. Insofern kann auch Cannabidiol (CBD) rein theoretisch "süchtig" machen. Die WHO stuft jedoch CBD so ein, dass kein Missbrauchs- oder Abhängigkeitspotenzial besteht. Dennoch kann CBD Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit Medikamenten auslösen, weshalb vor der Einnahme Rücksprache mit einer Ärztin/einem Arzt gehalten werden sollte.
Geprüft von ALPINOLS Expertin Alexandra Latour
Nach einer zehnjährigen freiberuflichen Autorinnentätigkeit für renommierte Gesundheitsportale und Online-Magazine übernahm Alexandra Latour im Jahr 2017 die stellvertretende Redaktionsleitung von Leafly Deutschland, eines der bekanntesten Informationsportale zum Thema Medizinalcannabis. Nach Schließung der deutschen Niederlassung von Leafly war sie weiterhin als Medizinredakteurin und Beraterin in der Cannabis- und CBD-Branche tätig und übernimmt als Chefredakteurin einer Agentur die Qualitätsprüfung von hochwertigem Content zu den Themen medizinisches Cannabis und CBD.