CBD Öl Schwangerschaft und Stillzeit
Disclaimer:
Falls du dich fragen solltest, ob CBD Öl In der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden kann, hier ein kleiner Hinweis:
CBD Öl ist, anders als medizinisches CBD, das in Studien zur Anwendung kommt, in Deutschland als Kosmetikum zugelassen. Da es per Gesetz nicht als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden darf, sollte es nicht geschluckt werden. In anderen Ländern wie Großbritannien hingegen, ist CBD bereits als Nahrungsergänzungsmittel erlaubt und darf konsumiert werden. Um Verwechslungen zu vermeiden, weisen wir explizit darauf hin, dass sich unsere Aussagen auf CBD im Allgemeinen und nicht auf einzelne Öle oder Produkte beziehen.
Zur Rechtslage von CBD im Heilmittelwerbegesetz:
Es gibt zahlreiche Studien, die Hinweise darauf geben, dass CBD über unterschiedliche therapeutische Eigenschaften verfügt und bei vielen Beschwerden eine Unterstützung bieten kann. Da Cannabidiol derzeit unter das Heilmittelwerbegesetz fällt, dürfen wir an dieser Stelle keine Heilversprechen abgeben. Ebenfalls möchten wir darauf hinweisen, dass es sich bei unseren Produkten nicht um medizinische Präparate handelt.
Der positive Schwangerschaftstest und die Bestätigung durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt bedeuten, dass eine Frau nun die Verantwortung für das ungeborene Kind übernehmen muss. Fortan sollte auf Alkohol, Zigaretten, Drogen, Koffein, verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, bestimmte Arzneimittel und vieles weitere zum Wohl des Kindes verzichtet werden. Aber wie sieht es mit CBD-Öl in der Schwangerschaft aus? Hilft CBD gegen verschiedene Schwangerschaftsleiden wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Ängste oder Schlafstörungen? Oder ist CBD in der Schwangerschaft sogar schädlich? Und darf die Anwendung von CBD während des Stillens erfolgen? Diese Fragen soll der folgende Artikel beantworten.
CBD-Öl gegen Übelkeit und Erbrechen?
Einnahme von Cannabinoiden wie THC und CBD in der Schwangerschaft
Anwendung von CBD während der Schwangerschaft
Klares Nein für CBD-Öl in der Schwangerschaft
Schwangerschaft: CBD-Massageöl nutzen?
Anwendung von CBD in der Stillzeit
CBD in der Schwangerschaft: Fazit
CBD nach Schwangerschaft und Stillzeit
Cannabidiol (CBD) ist ein Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Im Gegensatz zum Tetrahydrocannabinol (THC), das ebenfalls zu den Cannabinoiden aus dem Hanf gehört, verursacht CBD jedoch keine berauschende Wirkung.
In verschiedenen Studien, hauptsächlich in Labor- und Tierstudien sowie einigen klinischen Untersuchungen am Menschen, zeigte medizinisches Cannabidiol (CBD) aus der Cannabispflanze ein breit gefächertes therapeutisches Potenzial.
CBD-Produkte weisen einen weitaus niedrigeren CBD-Gehalt auf, da hier das CBD aus dem Nutzhanf gewonnen wird. Dieser enthält nur geringe Spuren von THC, weshalb die Produkte frei käuflich sind. Hauptsächlich finden CBD-Produkte Verwendung, um das Wohlbefinden zu steigern. Zudem wird CBD eine beruhigende und angstlösende Wirkung zugesprochen. Daneben kann das Cannabinoid auch entzündungshemmende Effekte verursachen.
Erfahrungen von Anwendern:innen zufolge, soll CBD-Öl in der Lage sein, Schmerzen wie z.B. Rückenschmerzen zu lindern. Allerdings wurde die schmerzlindernde Wirkung von CBD noch nicht ausreichend untersucht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass CBD womöglich das Empfinden der Schmerzen beeinflussen, sodass diese erträglicher werden.
CBD-Öl gegen Übelkeit und Erbrechen?
Die Cannabinoide aus der Hanfpflanze binden an die Cannabinoid-Rezeptoren des Endocannabinoidsystems, eine Art Regulationssystem im Körper, das an unterschiedlichen Prozessen, wie zum Beispiel dem Schmerzempfinden, den Emotionen oder dem Appetit beteiligt ist. Wissenschaftler:innen vermuten, dass die Beeinflussung des Endocannabinoidsystems durch Cannabinoide Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen) lindern, aber auch hervorrufen kann.
In Studien hat sich gezeigt, dass THC bei Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen nützlich sein könnte. Ob CBD allein diese antiemetische Wirkung entfalten kann, wurde bislang kaum untersucht. In klinischen Studien an Menschen, denen hohe CBD-Dosen verabreicht wurden, waren Nebenwirkungen wie Übelkeit beobachtbar.
Auf der anderen Seite zeigte sich in Tierstudien, dass CBD, abhängig von der Dosierung, möglicherweise die sogenannten 5-HT1A-Rezeptoren indirekt aktiviert und damit die Freisetzung von Serotonin (5-HTP) verringert. Somit könnte auch CBD bei Chemotherapie-induzierten Symptomen wirksam sein. Ob CBD gegen Übelkeit und Erbrechen eine Wirkung entfalten kann, wenn diese Beschwerden nicht durch eine Chemotherapie ausgelöst werden, ist unklar.
Zur Erklärung: Im Rahmen der Chemotherapie kommen verschiedene Medikamente (Zystotika) zum Einsatz. Der Körper wertet diese als Giftstoffe und versucht, sie durch die Emesis auszuscheiden. Die entsprechende Befehlsübertragung erfolgt durch verschiedene Botenstoffe, die an spezielle Rezeptoren binden. Hierbei spielt vor allem der Botenstoff Serotonin eine wichtige Rolle, der hauptsächlich in den Zellen der Dünndarmschleimhaut gespeichert und dann freigesetzt wird, wenn die Zellen, zum Beispiel durch Zystotika, geschädigt werden. Durch die Aktivierung der Serotonin-Rezeptoren (5-HT1A), wird dann die Emesis ausgelöst.
Einnahme von Cannabinoiden wie THC und CBD in der Schwangerschaft
Zunächst ist zu sagen, dass keine Studien existieren, in denen Schwangere oder stillende Mütter Cannabinoide wie THC oder CBD bekamen und die Wirkung auf den Embryo oder das Neugeborene untersucht wurde. Dies wäre äußerst unethisch und mit einem erheblichen Risiko für Mutter und Kind verbunden.
Die Ergebnisse aus Tier- und Laborstudien sind inkonsistent und zum Teil auch widersprüchlich. Als gesichert gilt, dass die Inhaltsstoffe aus der Cannabis-Droge über die Plazenta in den Kreislauf des Fötus gelangen können. Ob damit die vorgeburtliche Entwicklung gestört oder die Funktion des zentralen Nervensystems des Fötus beeinflusst wird, lässt sich weder ausschließen noch bestätigen.
Ergebnisse aus Humanstudien
Studien ergaben unter anderem Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für folgende Probleme bei Neugeborenen, wenn Mütter während der Schwangerschaft Cannabis konsumiert hatten:
- Niedriges Geburtsgewicht
- Anämie (Blutarmut)
- Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Überwachung
Im schulfähigen Alter waren dann bei den Kindern Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeitsfähigkeit, Impulskontrolle und des visuellen Gedächtnisses beobachtbar. Forscher:innen weisen aber auch darauf hin, dass die Trennung der Wirkung von Cannabinoiden und der von Alkohol, Zigaretten und illegalen Drogen, die von den beobachteten Frauen ebenfalls häufig konsumiert wurden, schwierig sei. Denn es ist unklar, ob die befragten Frauen bezüglich der Anwendung dieser Substanzen wahrheitsgemäße Angaben gemacht hatten.
Ergebnisse aus Tiermodellen
In Tierversuchen waren bei schwangeren Mäusen nach der Gabe von synthetischen Cannabinoiden an den Neugeborenen Gehirn-, Augen- und Gesichtsfehlbildungen feststellbar, wobei hier auch zu erwähnen ist, dass synthetische Cannabinoide noch stärker mit den Cannabinoid-Rezeptoren interagieren als natürliche Cannabinoide aus dem Hanf. Außerdem waren die Fehlbildungen umso ausgeprägter, desto höher die Dosis.
Anwendung von CBD während der Schwangerschaft
In den meisten Studien, die zur Untersuchung der Effekte von Cannabinoiden dienten, kamen entweder synthetische Cannabinoide, THC allein oder Cannabis mit allen Cannabinoiden, also auch CBD, zur Anwendung. Die alleinige Wirkung von CBD während der Schwangerschaft, war bisher kaum Gegenstand von Untersuchungen.
Interessant ist eine Untersuchung an Zelllinien. Die Forscher:innen führen aus, dass die Entwicklung der Plazenta die folgenden streng kontrollierten Prozesse umfasst:
- Zellproliferation (schnelles Wachstum von Gewebe)
- Apoptose (Zelltod)
- Autophagie („Recycling-Anlage“ von Zellen)
- Migration/Invasion von Trophoblastenzellen (Trophoblast: Zellschicht, die für die Ernährung des Fötus zuständig ist)
CBD greift in diese Prozesse ein, was den Forschern:innen zufolge Auswirkungen auf den Ausgang der Schwangerschaft haben kann.
Klares Nein für CBD-Öl in der Schwangerschaft
Schwangere Frauen tragen nicht nur die Verantwortung für ihren eigenen Körper, sondern auch für das ungeborene Kind. Um kein unnötiges Risiko einzugehen und aufgrund der nicht ausreichenden Studienlage, ist deshalb von der Einnahme von CBD während der Schwangerschaft abzuraten.
In dem Fall, dass eine schwangere Frau unter starker Übelkeit leidet, gibt es wesentlich risikoärmere Optionen, die sie mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen sollte.
Schwangerschaft: CBD-Massageöl nutzen?
Neben dem CBD-Öl in Form von Tropfen, die unter die Zunge gegeben werden, gibt es weitere Produkte mit CBD. So zum Beispiel Massageöle, die mit CBD angereichert werden. Auch hier lautet die Empfehlung, auf ein solches Produkt in der Schwangerschaft zu verzichten. Denn es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Inhaltsstoffe in den Blutkreislauf gelangen und somit die Gesundheit des Kindes gefährden können.
Anwendung von CBD in der Stillzeit
Nach der Schwangerschaft haben viele Frauen mit schlaflosen Nächten, Ängsten und Stress zu kämpfen. CBD-Produkte könnten sich auf das Wohlbefinden der frisch gewordenen Mutter positiv auswirken. Doch auch hier stellt sich die Frage, ob CBD für das Kind während der Stillzeit sicher ist.
Bereits im Embryonalstadium beginnt der Körper einer Schwangeren, Endocannabinoide zu produzieren. Auch nach der Geburt sind diese noch in der Muttermilch nachweisbar. Wie sie allerdings dorthin gelangen, ist unklar. Nur weil der Körper eigene Cannabinoide bildet, bedeutet dies noch lange nicht, dass zugeführte Cannabinoide wie THC oder CBD das Neugeborene nicht gefährden.
In einer interessanten Untersuchung wurden von acht Frauen, die regelmäßig Cannabis konsumierten, Proben aus der Muttermilch entnommen. Die Forscher:innen stellten fest, dass die Neugeborenen ungefähr 2,5 Prozent THC aus der Muttermilch aufnahmen. Dementsprechend waren kleinste Mengen THC im Blut der Neugeborenen vorhanden.
Es ist anzunehmen, dass CBD ebenfalls in die Muttermilch übergeht. Aus diesem Grund gilt auch hier die Empfehlung, in der Stillzeit keine CBD-Produkte zu verwenden.
CBD in der Schwangerschaft: Fazit
Sicherlich bringt eine Schwangerschaft nicht nur Freuden mit sich. Viele Frauen leiden unter verschiedenen Beschwerden. Vor dem Kauf und der Einnahme von Medikamenten, pflanzlichen Mitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, sollte jede schwangere Frau zunächst Rücksprache mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt halten, um das ungeborene Kind nicht zu gefährden.
Die Wirkung von Cannabidiol (CBD) ist noch nicht ausreichend erforscht, vor allem nicht in Bezug auf die Anwendung während der Schwangerschaft und in dem Fall, wenn die Mutter ihr Neugeborenes stillt. Deshalb gilt auch hier, auf die Anwendung von CBD zu verzichten.
CBD nach der Schwangerschaft und Stillzeit
Sollte nach Schwangerschaft und Stillzeit der Wunsch bestehen, CBD Öle oder CBD Effekt Öle wie das Sweet Dreams oder die Happy Days Tropfen mit Melisse auszuprobieren, stöbere gerne durch unsere CBD Produkte.
Mehr Informationen zum Thema CBD findest du auch in kleinen Happen in unserem CBD- und Hanf Glossar.
FAQs
Ist CBD gut für Schwangere?
Eine werdende Mutter sollte auf Alkohol, Nikotin, Kaffee, Drogen, bestimmte Medikamente und viele weitere Substanzen verzichten. Viele Frauen stellen sich die Frage, ob CBD-Produkte ebenfalls dazu gehören. Bislang ist zu dem Thema CBD während der Schwangerschaft und die möglichen Auswirkungen auf das ungeborene Kind nur wenig geforscht worden. Da Cannabinoide wie CBD plazentadurchgängig sind, sollte auf CBD in der Schwangerschaft grundsätzlich verzichtet werden.
Was kann man in der SS zur Beruhigung nehmen?
Bei vielen Schwangeren ist zu beobachten, dass sie unter Ängsten, Sorgen und innerer Unruhe leiden. Grundsätzlich ist die leichte körperliche Bewegung ein sehr gutes Mittel gegen derartige Beschwerden. Wenn es jedoch um die Einnahme von beruhigenden Medikamenten oder pflanzlichen Mitteln geht, sollte stets die Frauenärztin oder der Frauenarzt um Rat gefragt werden. Beim Suchen nach einer natürlichen Hilfe stoßen Schwangere auch häufig auf CBD-Öl, das Linderung verspricht. Da jedoch nicht geklärt ist, welchen Einfluss CBD auf den Embryo hat, sollte CBD während der Schwangerschaft nicht zur Anwendung kommen.
ALPINOLS Autorin: Alexandra Latour
Nach einer zehnjährigen freiberuflichen Autorinnentätigkeit für renommierte Gesundheitsportale und Online-Magazine übernahm Alexandra Latour im Jahr 2017 die stellvertretende Redaktionsleitung von Leafly Deutschland, eines der bekanntesten Informationsportale zum Thema Medizinalcannabis. Nach Schließung der deutschen Niederlassung von Leafly war sie weiterhin als Medizinredakteurin und Beraterin in der Cannabis- und CBD-Branche tätig und übernimmt als Chefredakteurin einer Agentur die Qualitätsprüfung von hochwertigem Content zu den Themen medizinisches Cannabis und CBD.