Als Flavonoide werden sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet, die in der gesamten Pflanzenwelt vorkommen  und natürlich auch in der Hanfpflanze. Sie übernehmen dabei generell folgende Funktionen:

  • Sind Farbstoff für die Blüten und Früchte der Pflanzen. Sie geben den Blüten also ihre prächtigen Farben, der Tomate das kräftige Rot oder dem Apfel das satte Grün.
  • Schützen die Pflanze vor gefährlicher kurzwelliger Sonneneinstrahlung (UV-Schutz).
  • Helfen bei der Abwehr von Schädlingen (Fressfeinde).
  • Unterstützen die Symbiose zwischen Pflanzen, Pilzen und Bakterien, in dem sie als chemische Lockstoffe wirken.
  • Sie locken Bestäuber an.

Was bewirken Flavonoide?

Flavonoide werden vom Menschen über die Nahrung aufgenommen und können der Gesundheit sehr zuträglich sein (Bioflavonoide). Früher wurden diese Pflanzenstoffe auch als Vitamin P bezeichnet.

Flavonoide haben für menschlichen Zellen besonders starke antioxidative Eigenschaften. Das heißt, sie schützen die Körperzellen vor freien Radikalen. Aber nicht nur das, Flavonoide können zudem antiallergisch und antimikrobiell wirken. Deswegen kommen sie auch in der Medizin gegen verschiedene Leiden und Krankheiten zum Einsatz.

Ein bekanntes Beispiel sind Flavonoide, die die Durchlässigkeit von Blutgefäßen beeinflussen: Rutin oder Hesperidin. Diese Art von Pflanzenstoffen wirken zum Beispiel gefäßschützend. Aus ihnen werden Mittel gegen Venenleiden hergestellt.

Welche Pflanzen haben Flavonoide?

Wie Eingangs schon erwähnt, kommen Flavonoide in allen Pflanzen vor. Hauptsächlich nehmen wir Flavonoide durch den Verzehr von Gemüse und Obst auf. In Früchten sind sie in hoher Konzentration in der Schale vorhanden. Aber auch grüner oder schwarzer Tee, Rotwein sowie dunkle Schokolade enthalten reichlich Flavonoide.

Welche Flavonoide hat die Hanfpflanze?

In wissenschaftlichen Experimenten aus den 80er Jahren hat man herausgefunden, dass Cannabispflanzen ebenso Flavonoide produzieren. Zuerst wurden in der Hanfpflanze zwei Flavonoide entdeckt: Cannaflavin A und Cannaflavin B. In späteren Studien fanden Wissenschaftler dann das Flavonoid Cannaflavin C. Wie sich herausstellte, können Cannaflavine sehr stark entzündungshemmend wirken. Sie kommen in der Hanfpflanze aber nur in geringer Konzentration vor.

Quellen

Harborne. (1999). Flavonoide. Lexikon der Biologie. Abgerufen am 9. November 2021, von https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/flavonoide/24810

Latour, A. (2019, 16. Oktober). Flavonoide aus Cannabis gegen Schmerzen. Leafly Deutschland. Abgerufen am 9. November 2021, von https://www.leafly.de/flavonoide-aus-cannabis-gegen-schmerzen/

Simon Erridgea, Nagina Mangala, Oliver Salazara, Barbara Pacchettib, Mikael H.Sodergren. (2020, 1. Oktober). Cannflavins – From plant to patient: A scoping review. ScienceDirect. Abgerufen am 9. November 2021, von https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0367326X2030294X