Erfahrungsbericht Hanfernte: Frühstück im Hanf-Feld
Unsere letzte Ernte – knöcheltief in der Erde und überglücklich
Bis zum Hals im Hanf, da steckten wir also bei Wind und Wetter und strahlten übers ganze Gesicht. Im Gewächshaus ist unsere Ernte flexibler. Auf dem freien Feld steht jeden Herbst die Hanfernte an.
Im Freien werden jeden Frühling die Jungpflanzen gesetzt, zur Sommersonnenwende stehen sie in vollster Blütenpracht und meist im Oktober kann unser Hanf geerntet werden (mehr zum Thema Hanfanbau).
Wir machen das noch ganz traditionell mit der Hand, denn so können wir die besten Blättchen der länglichen weiblichen Hanfpflanzen gleich selektieren, um höchste Qualität zu erhalten. Dieses Mal haben auch die meisten aus unserem ALPINOLS Team, die eigentlich mehrheitlich im Büro sitzen, mitgeholfen und angepackt.
Freiland-Meditation
Gleich morgens um 7 Uhr ging es mit dem Zug von Zürich aus in Richtung Kerzers in den Kanton Fribourg auf unsere 15 Hektar großen Felder. Bewaffnet mit einer Pflanzenschere, Gummistiefeln und dicken Jacken stapften alle vom Gründer bis zum Praktikant durch die schlammigen Wege – ausgerechnet heute hatte es schon die gesamte Nacht durchgeregnet. Das hatte niemandem gestoppt. Im Gegenteil, wir freuten uns auf den Tag im freien Feld, wo unser Hanf geerntet wird.
Richtig körperliche Arbeit ist zwar keiner von uns gewohnt, aber da wir uns alle für eher sportlich halten, waren wir zuversichtlich. Vorweggenommen: die meisten von uns klagten einen Tag später über erheblichen Muskelkater! Davon wussten wir zum Glück zu diesem Zeitpunkt noch nichts.
Wichtig bei der Ernte, erklärte uns der Fachmann, sind nur die schönsten Stängel mit den wertvollen Blättern. Für die Hanfernte schneidet man sie ca. in der Länge eines Unterarms ab.
Eine Pflanze hat Dutzende solcher Stängel. Wir arbeiteten uns von Pflanze zu Pflanze und von Stängel zu Stängel vor. Man wird dabei ganz ruhig und hört irgendwann nur noch die Naturgeräusche, das Schnalzen der nassen Erde unter den Gummistiefeln und das metallische Geräusch beim Abschnitt der Stängel. Hanfernte - wie eine kleine Meditation.
Hanf aufs Herz
Nach den ersten zwei Stunden Arbeit waren wir alle ganz schön durchgefroren. Trotzdem happy von der guten Luft und dem unverwechselbaren Hanfgeruch. Hanf ist gut fürs Herz. Mit roten Gesichtern und heißem Tee sowie einem Sandwich in der Hand standen wir auf dem Feld – Frühstück bei der Hanf Ernte. Gleichzeitig wurden bereits tonnenweise Körbe mit unserem grünen Gold von LKWs abgeholt wurden, um die Hanfernte für die CBD-Extraktion bereit zu machen.
Eine Pflanze bringt ungefähr 10 Fläschchen unseres CBD-Öls. Bis das CBD-Öl abgefüllt ist, dauert es noch. Das heißt, natürlich erstmal kräftig weiter ernten.
Ganz schön anstrengend, das mussten wir dann doch nach den ca. 7 Stunden Feld-Arbeit feststellen. Der Schlamm war mittlerweile so hoch, dass er langsam aber sicher in die Gummistiefel vordrang und unsere Hosen waren schwer, vollgesogen vom Regen.
Und doch waren wir uns alle einige: “Das wollen wir nächstes Jahr wieder machen!”
Die Hanfernte hat uns glücklich gemacht – zugegeben, jeden Tag auf dem Feld zu stehen wäre für die meisten von uns nochmal eine ganz andere Nummer. Das können wir uns nicht recht vorstellen, dazu lieben wir ja auch unseren eigentlichen Job zu sehr.
Ab und zu anpacken und mithelfen, die Pflanzenkraft spüren, die guten Stängel ins Körbchen, die Schlechten aussortieren, statt ins “Kröpfchen”, das machen wir gerne wieder.